brief des tages:
Sarah-Lee Heinrich
„Rechtsextreme „Cancel Culture“, taz vom 16. 10. 21
Ich bin ein großer Fan von Nachsicht, Neuanfang und der These, dass jede/r in seiner Jugend nicht-korrekte Dinge geschrieben hat. Und doch geht es hier nicht um einen Spruch in einem Poesiealbum, wie Sie schreiben, oder „dass jemand keinen Mann abkriegt“, sondern um Antisemitismus, heftige Gewaltfantasien wie „ich stups dich mit dem Messer immer wieder an und lass dich bluten“, um Kommentare wie „Heil“ und um erschreckende ausländerfeindliche Beiträge. Ich arbeite den ganzen Tag in meinem Beruf mit Jugendlichen und es ist nicht einfach so abzutun mit „Das hat sie halt damals so geschrieben“. Es ist eine Gesinnung, die sie damals hatte, und ich habe größtes Bauchweh, wenn diese Gesinnungen bei Volksvertretern:innen einmal zu finden waren, weil es ein Einblick in die Seele ist. Ja, Nachsicht und Verstehen ist ein ganz hohes Gut, aber gleichzeitig ist da auch eine Grenzlinie zwischen Dingen, die „gehen“ oder eben „nicht gehen“. Was Frau Heinrich schrieb, ist unvereinbar mit allem, und es ist zu hoffen, dass dieser Hass absolute Vergangenheit ist.
Dirk Meyer, Sondernheim
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