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brief des tages

Reformbedarf im deutschen Schulsystem

„Praktisch zum Stillstand gekommen“,

taz vom 12. 7. 21

Die Bilanz zur Umsetzung der schulischen Inklusion ist nicht gut, auch wenn einige Bundesländer schon hohe durchschnittliche Inklusionsquoten erreicht haben. Was aber im taz-Bericht (und der zugrundeliegenden Studie von Mark Rackles) völlig ausgeblendet bleibt, ist die Verteilung der Inklusionsaufgaben zwischen den verschiedenen Schulformen. Die Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden zum allergrößten Teil in den Hauptschulen und fast überhaupt nicht in den Gymnasien aufgenommen. Eine entsprechende Verteilung gibt es bei den zugewanderten Schü­le­r*in­nen mit nichtdeutscher Muttersprache, deren Inklusion gleiche Wichtigkeit hat. Das Problem dieser Verteilung ist nicht nur, dass die Gymnasien auf diese Weise ihren Schü­le­r*in­nen gelebte Erfahrungen mit und für eine inklusive Gesellschaft nicht mitgeben. Ebenso problematisch erscheint eine Inklusion an den Oberschulen, wo eine inklu­sions­gemäße soziale Zusammensetzung nicht vorliegt. Es gibt einen gewaltigen Reformbedarf im deutschen Schulsystem.

Hansjürgen Otto, Oldenburg

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