brief des tages:
Afghanistan braucht Hilfe
„Truppenabzug aus Afghanistan: Tür auf für die Taliban“, taz vom 15. 4. 21
Vielen Dank an den hochgeschätzten Afghanistan-Experten Thomas Ruttig. Es erschüttert mich, dass in der Medienberichterstattung (auch in der taz) Afghanistan immer mehr aus dem Fokus gerät. Als gäbe es nichts mehr zu sagen zu dem Desaster, das auch wir mitzuverantworten haben. Angetreten waren wir, das Land von den Taliban zu befreien, eine demokratische Grundordnung mit Rechten für Frauen und eine einheitliche Gerichtsbarkeit zu installieren. Doch was ist daraus in den fast 20 Jahren geworden? Milliarden sind buchstäblich im Sand des Landes versickert. Die Zivilbevölkerung leidet mehr denn je unter den kriegerischen Auseinandersetzungen, kriminell oder politisch motiviert, der desaströsen wirtschaftlichen Lage. Arbeitslosigkeit, Armut, Flucht (auch klimabedingt), nehmen in beängstigendem Maße zu. Viele kleine NGOs haben den Bildungsaufbau mit großem Erfolg vorangetrieben. All dies droht wieder einmal unter dem Schirm der Taliban zu verschwinden. Ich wünsche mir mehr Berichte dazu, damit dieses Land und seine Menschen am Hindukusch nicht in Vergessenheit geraten.
Irmela Falke, Alsbach-Hähnlein
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