brief des tages:
Tierwohl und Steuerpolitik
„Eine Tierwohl-Zulage ist machbar“,
taz vom 3. 3. 21„Am leichtesten erscheint die Einführung einer Ergänzungsabgabe auf die Einkommensteuer.“ Neben der Tatsache, dass dies keine Lenkungswirkung im Verbrauchsverhalten mit sich brächte, wäre dies rechtlich, aber auch gesellschaftspolitisch, ganz und gar nicht unproblematisch. Warum sollten zum Beispiel Veganer_innen diese Abgabe durch die Einkommensbesteuerung bezahlen müssen? Nicht-Autofahrende zahlen auch keine Kfz-Steuer und CO2-Abgabe auf Sprit! Veganer_innen „lenken“ bereits mit ihrer konkreten Lebenspraxis und verweigern aktiv die Teilhabe an Tierhaltung, Tierleid und Tierquälereien. Alle, die ausschließlich die öffentlichen Verkehrsbetriebe und das Rad nutzen, tragen originär zur dringend nötigen Mobilitätswende und zum Erhalt eines (über)lebensfähigen Klimas bei. Schluss mit Subventionen für Agrarunternehmen im „bäuerlichen Gewande“, Schluss mit dem Ausbau von Autobahnen. Stattdessen massive Erhöhung der Preise von tierischen Produkten und Individualverkehr; hierdurch würde echte Lenkungswirkung durch Umdenken und verändertes Verhalten erzielt. Kathy Czaja, Düsseldorf
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