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brief des tages

Mittelweg statt Angst und Schrecken

„Kassandra im Bundestag“, taz vom 13. 5. 20

Ich bin voll entsetzt über Katja Kipping und deren Verschwörungstheorie, wie man Covid-19 bekämpfen kann, nämlich durch Angst und Schrecken sowie totale Abschottung. Pandemien wird es immer geben, wir müssen irgendwie damit zurechtkommen. Es kann auch Covid-20 und -21 geben. Wenn ich im Garten tiptop das Unkraut entferne, kann ich auch nicht bekunden, dass nie wieder neues wachsen wird. Vor fünf Jahren setzten sich die Linken für Flüchtlinge ein und waren gegen Grenzsperrungen sowie jede Art von Angstmacherei. Nun heizen sie die Angst an und sind für Abschottung. Wenn man Menschen über Monate hinweg einsperrt, wird das seelisch schlimme Folgen haben. Sie werden nervlich krank, hinzu kommt Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise. Gleichzeitig scheint mir, wir werden zu einer Gesellschaft der Angst erzogen. Abstandregeln mögen derzeit gut sein, aber auf längere Zeit auch gefährlich. Man bekommt den Eindruck, jeder kann einen anstecken. Die derzeitige Situation erfordert einen Mittelweg, um damit zurechtzukommen.

Klaus Lang, Crailsheim

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