brief des tages:
Bonus für Assistenzkräfte!
Liebe tazer*innen, ich bin Heilerziehungspfleger in einer großen Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Bayern. Unsere Geschäftsleitung hat im Hinblick auf Gerechtigkeit den Bonus für alle Mitarbeiter beantragt. Denn eine Haustechniker*in, eine Köch*in oder eine Reinigungskraft tragen genau so bei, die Einrichtung in Zeiten von Corona am Laufen zu halten, sind nicht minder einem Risiko und erhöhter Belastung ausgesetzt wie die in der direkt in der Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung tätigen Kolleg*innen. Nach derzeitigem Stand gibt es den Corona-Bonus jedoch nur für Personen, welche auch in einem Pflegeberuf ausgebildet sind. Nun ist es jedoch so, dass wir gerade im Bereich der Behindertenarbeit auch mit sehr vielen Assistenzkräften arbeiten. Ein Anteil von mindestens 50 Prozent der in der Behindertenarbeit oder im Gesundheitswesen tätigen Mitarbeiter hätten somit gar kein Anrecht auf den vollmundig verkündeten Bonus, obwohl sie die gleiche Arbeit verrichten, das gleiche Risiko eingehen wie ihre Fachkolleg*innen.
Ich schreibe euch dies als Anregung für weitere Recherchen, weil ich euren kritischen taz Journalismus schätze.
Christoph Baumgartner, Siegsdorf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen