brief des tages:
Einreiseverbot statt Solidarität
„Innerdeutsche Grenzkontrollen“,
taz vom 26. 3. 20
Dieser Alleingang wurde mit einer Verordnung bereits vor 11 Tagen festgelegt und hat unsere Irritation sofort hervorgerufen. Schürt er doch in der Tat Lokalpatriotismus und Fremdenhass innerhalb eines Staates. Da wird plötzlich so ein komisches Wir-Gefühl mit fadem Beigeschmack legitimiert, das BürgerInnen gegeneinander aufhetzt. Und das in einer Zeit, in der man doch eigentlich besonders solidarisch sein sollte. Sehr schade, dass ausgerechnet eine SPD-Ministerpräsidentin (Manuela Schwesig) das nicht erkennt und zulässt. Tourismus minimieren und Hotels schließen – das ist klar und steht außer Frage. Wie in allen anderen Bundesländern eben auch. Aber ein innerdeutsches Einreiseverbot erwirken – unfassbar! Und was ist das denn für ein Argument, dass die Krankenhausbetten nicht ausreichen? Soll das etwa heißen, Touristen wären in Mecklenburg-Vorpommern schon immer unterversorgt gewesen – weil man sie in der Berechnung der Bettenkapazität nie berücksichtigt hat? Man staunt nur noch! Bitte, bleiben Sie an dem Thema dran.
Detlev Hesse, Berlin
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