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brief des tages

Wenn der Wal prustet

„Der verlogene Ruf der Wildnis“, taz vom 18. 12. 19

Auf der Azoren-Insel São Miguel in Villa Franca do Campo haben wir bei der Walbeobachtung an Bord eines Schnellboots ähnliche Erfahrungen gemacht. Zwei schwere Außenbord-Motoren röhren auf 3.500 Touren, und mit gefühlten 30 Knoten geht es eine Stunde nach Westen. Im „Walgebiet“ tauchen weit weg die Rücken von Finnwalen auf, sie pusten. Zwei Schnellboote halten full speed auf sie zu, schon tauchen sie weg. Die drei Boote werden von einem Ausguck an Land per Funk dirigiert. Das Fotografieren ist meist unmöglich. Nach einer Stunde geht es mit gleicher Geschwindigkeit zurück in den Hafen. Wir hatten den Eindruck, die Wale wurden gejagt statt kontaktiert.

Ein Beschwerdebrief an den Reiseveranstalter wurde mit der Bemerkung beantwortet: so etwas habe man noch nie gehört. Auf Island, in Dalvík, war die Walbeobachtung viel schöner: Auf einem ehemaligen Fischkutter im Familienbetrieb fahren wir in der Bucht auf die andere Seite, der erste (Buckel-)Wal prustet, taucht, kommt ganz dicht ans Boot, fast zum Streicheln, der Skipper lockt ihn, indem er mit der Hand im Wasser planscht. Jürgen Fiege, Bremen

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