brief des tages:
Der Bluff des Ministers
„Die Lage im Güterverkehr ist desaströs“, taz vom 26. 11. 19
Ihr Artikel stellt die Situation der Güterbahn sehr gut dar. Deutschland ist ein führender Straßenfahrzeugproduzent und das ist schlecht für die Bahn. Die Bahn darf ihre Vorteile aus diesem Grund erst gar nicht ausspielen. Automatische Kupplungen gibt es längst. Siehe S-Bahn, ICE, RE usw. Die EU stellt in ihrem Haushalt Mittel zur Erforschung von emissionsfreiem Verkehr bereit. Dabei gibt es bereits seit 100 Jahren emissionsfreien Verkehr: in der Schweiz bei der SBB.
Der entscheidende Punkt im Güterverkehr aber sind die Trassenpreise. Diese werden ständig gesenkt, um den Vorteil des Lkws abzusichern. Ein Super-Gigaliner auf Schienen wäre problemlos machbar. Leider wurden die Gleise für den Güterverkehr erfolgreich entfernt. Noch desaströser ist die Lage im grenzüberschreitenden Verkehr. Ein Lokführer muss da dann aussteigen. Das alles ficht das (Straßen-)Verkehrsressort in Berlin aber nicht an. In der derzeitigen Klimadiskussion hat der zuständige Minister nun einen großen Bluff losgelassen. Er will mit zusätzlichen Milliarden die Bahn stärken. In Wirklichkeit will er nur Zeit gewinnen, um ein „Weiter so!“ abzusichern. Johannes Frübis, Mannheim
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