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brief des tages

Ehrenamt im Kapitalismus

betr. Themenvorschlag für die taz:

„Das freiwillige Engagement“ Liebe taz, ich habe mich schon häufig freiwillig engagiert und dabei festgestellt, wie wichtig so eine unbezahlte Hilfe für viele soziale, gesellschaftliche, aber auch handwerkliche Einrichtungen leider ist. Aber auch, dass ich durch mein Verhalten, welches dadurch motiviert ist, außerhalb staatlicher oder kapitalistischer Zwänge zu arbeiten, das reibungslose Fortbestehen genau jener Strukturen unterstütze. Es könnten sich gesellschaftlich so viele produktive und kreative Kräfte entfalten, wären die Menschen in der Lage, freier über ihre Zeit zu verfügen! Schon Keynes postulierte 1930 die 15-Stunden-Woche innerhalb der nächsten 100 Jahre. Angesichts der zunehmenden Produktivität und Digitalisierung wäre eine generelle Verkürzung der Arbeitszeit sogar aus kapitalistischer und ökonomischer Sicht sinnvoll. Von einer glücklicheren und selbstbestimmteren Gesellschaft und positiven ökologischen Folgen als Nebeneffekt ganz zu schweigen. Ich würde mich freuen, im nächsten taz Thema eine kritische Beleuchtung von freiwilligem Engagement im Zusammenhang mit Zeit, Lohnarbeit und Kapitalismus zu lesen.

Sophia Wagner, Bamberg

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