brief des tages:
Paradigmen des Habens und noch mehr Habens
„Werden die Grünen zur Partei der Erben?“, taz vom 21./22. 9. 19
Als Erbe und Besserverdiener mit einem finanziell betrachtet gutem Leben und schon immer Grün wählend gehöre ich zur angesprochenen Zielgruppe. Es stimmt, uns betreffen die erforderlichen Veränderungen schon heftig, wenn sie konsequent angegangen werden. Das sollte doch gerade uns bewusst sein, dazu müssen wir, die hoffentlich die Notwendigkeit drastischer Einschnitte erkannt haben, bereit sein.
Es geht doch vordergründig nur um unseren überfressenen Wohlstand, um die seit Jahrzehnten durch „Kapital und Wirtschaftsführer“ in unsere Gene eingefrästen Paradigmen des ewigen Wachstums und der Zufriedenheit durch Haben und noch mehr Haben. Da sollten Robert Habeck und Co schon ehrlicher und fordernder mit uns umgehen. Wer sagt denn, dass „wir“ Stammwählerinnen und Wähler das nicht erwarten? Die Bereitschaft, was Neues zu versuchen, ist bei vielen vorhanden. Die Grünen haben die Wagenburg schon lange verlassen, sie müssen sich nur noch auf den Treck ins gelobte, aber unbekannte Land begeben und dabei keine Luftnummern verkaufen. Heinz Kurtenbach, Much
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen