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brief des tages

Gerne kinderlos

„Ausgelacht vom Frauenarzt“, taz vom 30. 4. 19

Vielen Dank für Ihren sehr interessanten Artikel zur Sterilisation. Ich habe mich selbst im Alter von 29 Jahren darum vergebens bemüht und ganz ähnliche Erfahrungen gemacht. Meine Frauenärztin reagierte zwar relativ entspannt auf den Wunsch, hat mich aber, da sie selbst solche Eingriffe nicht durchführt, zu einem anderen Arzt geschickt, der mit den bekannten Argumenten – keine eigenen Kinder, noch keine 30 Jahre alt – abblockte und mich zur Pro-Familia-Beratung schickte.

Dort hatte ich ein skurriles Gespräch mit einer Beraterin, die mich von meinem Vorhaben abbringen wollte. Erst hieß es, ich könne gar nicht wissen, was ich später einmal wolle (die Beraterin selbst habe erst mit 40 Jahren Kinder gewollt). Dann wurde mir gesagt, eine Sterilisation habe quasi eine sofort einsetzende Menopause zur Folge, mein ganzer Körper würde sich verändern bis hin zum Geruch, mein Partner würde mich vielleicht nicht mehr wollen, da ich nicht mehr fruchtbar sei. Ich habe dann, da ich keinen Leidensdruck hatte und verunsichert war, das Projekt nicht weiter verfolgt (bin heute noch immer gern kinderlos). Christina Müller, Stuttgart

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