brief des tages:
Vermüllung an Silvester
„Deutschland, verbrenne!“, taz v. 29. 12. 18
Wenn es bisher keine Feuerwerkskörper gäbe, hätte die Zulassung dieser neuen Erfindung zum Verkauf keine Chance wegen 1. Verletzungsgefahr, 2. Brandgefahr, 3. Lärmbelästigung für Mensch und Tier, 4. Feinstaubbelastung, 5. Vermüllung von Innenstädten und Wohngebieten, 6. Verbreitung von Plastikteilchen in der Umwelt mit Unvermeidlichkeit des Einschwemmens in Gewässer. Da aber Feuerwerk ein tausend Jahre altes Kulturgut ist, mag niemand bei Volksfesten darauf verzichten; dann ist es auch schwer möglich, dem kleinen Knaller von nebenan sein Silvesterritual zu verbieten.
Aber es wäre möglich, die Verwendung von Plastik in Feuerwerkskörpern zu unterbinden, denn dieses Plastik ist ja geradezu unvermeidlich dazu bestimmt, in der Umwelt verteilt zu werden und letztlich ins Meer zu gelangen. Wenn über das Verbot von Plastiktüten diskutiert wird, die sich normalerweise in menschlichem Gewahrsam befinden und recycelt oder verbrannt werden können, ist es absurd, mit Plastik um sich zu schießen. Und die Geschichte des Feuerwerks zeigt: Es geht auch ohne Plastik – ich erinnere mich noch gut an Neujahrsmorgen, an denen die Überreste des Rituals nur aus matschiger Pappe bestanden. Arbeitsplätze in Deutschland wären auch nicht bedroht. Ein EU-weites Plastikverbot würde die Hersteller nur zu einer leicht möglichen Anpassung zwingen. Matthias Knuth, Hattingen
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