brief des tages:
Plattester Kulturrelativismus
„Menschenrechte sind überstrapaziert“, taz vom 8. 12. 18
Manche Thesen sind so steil, dass der Autor selbst daran runterrutscht, so Jan Feddersen. Eine halbe Seite – und es bleibt völlig unklar, wogegen hier polemisiert werden soll. Mir ist nicht bekannt, dass in letzter Zeit publikumswirksam eine Weltregierung und ein „Menschenrechtsmilitär“ gefordert worden wären, durch wen also werden die Menschenrechte „überstrapaziert“?
Stark strapaziert wird allerdings die Geduld der Leserin angesichts von plattestem Kulturrelativismus (die „chinesische Perspektive“ kann mit der Menschenrechtsidee angeblich nichts anfangen – hier werden mal eben knapp eineinhalb Milliarden Menschen in denselben essenzialistischen Sack gesteckt) und klaren Falschinformationen (Amnesty International hat sich nicht nur „früher“ um einzelne politische Gefangene gekümmert, sondern tut dies auch heute noch). Und dann die Schlusspointe: Figuren wie Lega-Chef Matteo Salvini würden von übereifrigen Menschenrechtsaktivisten zu ihren extremen Positionen getrieben – so ein Quatsch! Eleonore von Oertzen, Hannover
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