brief des tages:
Ohne Braunkohle gehen die Lichter nicht aus
„Mit allen Tricks für RWE“, taz vom 14. 9. 18
Da möchte wohl wieder jemand aus der Politik in vorauseilendem Gehorsam sich für einen gut bezahlten Posten bei RWE bewerben. Es gibt keinen logischen Grund, sich für Strom aus Braunkohle einzusetzen. Schon gar nicht gehen in der BRD die Lichter aus, wenn diese Kraftwerke ausgeschaltet werden.
Im Jahr 2017 exportierte Deutschland laut einem Statistikportal 55 Terawattstunden. Zudem wird ein Seekabel (Nordlink) nach Norwegen für den Ausgleich bei Energieschwankungen gebaut. Ebenso ist das Argument der verlorenen Arbeitsplätze absolut scheinheilig. In Deutschland werden oder wurden Tausende von Arbeitskräfte entlassen, was die Bundespolitik nur peripher tangierte. Beispiele: Unicredit: 6.000, Enercon: mehrere Hundert, Telekom: 32.000 geplant, Air Berlin: circa 1.400, Airbus: circa 3.600 geplant, Siemens: 3.000 bis 4.000. Das ist mit Sicherheit nicht die vollständige Liste. Nordrhein-Westfalen beschäftigt laut einer Studie der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen von 2017 gerade mal ungefähr 6.700 ArbeitnehmerInnen einschließlich sonstiger vom Bergbau abhängiger Personen. Noch Fragen?Claus Kretzschmar, Itzehoe
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