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brief des tages

Die Sonnenseiten von Gelsenkirchen

„Glück auf, Glückab“, taz vom 23./24. 6. 18

Der Artikel über Gelsenkirchen ist so was von polemischer Journalismus, wie ich ihn der taz nicht zugetraut hätte. Ich bin Schweizer und lebe seit über dreißig Jahren in Gelsenkirchen und im Ruhrgebiet und beschäftige mich auch als Wissenschaftler viel mit dem Ruhrgebiet. Ich kenne also das Ruhrgebiet und vor allem Gelsenkirchen sehr gut.

Was die Autorin beschrieben hat, kann man in Gelsenkirchen auf dem Heinrich sicher auch finden – aber wahrscheinlich viel häufiger das Gegenteil. Es ist jedenfalls einseitig und zeugt nicht von einer auch nur einigermaßen sachlichen Recherche. Gelsenkirchen hat unbestreitbar Probleme, aber wie jede Stadt, die gut mit dem Strukturwandel umgeht, neben Schatten- auch ­Sonnenseiten. Mit etwas mehr journalistischer Sorgfalt – oder weniger polemischer Absicht – hätte die Autorin das auch feststellen können.

Im Übrigen würde ich mir von einer Zeitung mit Ihrem Anspruch erwarten, dass sie mit den vielen Rankings, die immer wieder publiziert werden, kritisch umgeht – es dürfte Ihnen nicht entgangen sein, dass diese wissenschaftlich oft auf tönernen Füßen stehen. Franz Lehner, Gelsenkirchen

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