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brief des tages

Statt Mutter-Kind-Reha lieber ambulante Hilfe

„Abgebrochene Mutter-Kind-Kur: Holt mich hier raus!“,taz vom 12./13. 5. 18

Die Ausgaben der Krankenversicherer für Vorsorge- und Reha-Leistungen für Mütter und für Mütter mit Kindern beliefen sich im Jahr 2016 auf rund 401 Millionen Euro (siehe Ärztezeitung online vom 16. Oktober 2017). Rund 49.000 Mütter und 1.600 Väter nahmen diese Leistungen in Anspruch. Ob das gut angelegtes Geld ist, darüber könnte man, nun auch anhand des Artikels, allemal diskutieren. Studien, die sich mit dem Nutzen dieser Maßnahmen befassen, sind rar. Langfristige Effekte scheinen eher die Ausnahme zu sein (siehe „hkk Gesundheitsreport 2017: Mutter-/Vater-Kind-Kuren“).

Alternativ wären mit demselben Geld beispielsweise rund 12 Millionen Stunden ambulante Familienhilfe finanzierbar; umgelegt auf die 50.000 Mütter wären dies rund 240 Stunden ambulante Unterstützung pro Kopf und Jahr, anstelle von drei Wochen Kur.

Allerdings stellte der Leiter der genannten hkk-Studie auch fest, dass die Angebote der Familienpflege viele Betroffene nicht erreichen oder von diesen nicht in Anspruch genommen werden. Ein Dilemma.

Michael Specka, Bochum

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