brief des tages:
Bitte keine sprachlichen Verharmlosungen in der taz
„Sexskandale: Rücktritte bei UN-Hilfswerken“, „Äh, Missbrauch, sorry“, taz vom 24./25.2. 18
Wie nur wenige andere Medien thematisiert die taz häufig feministische Themen, wie aktuell etwa die Debatten um den § 219a oder #MeToo.
Das freut mich sehr, denn nach wie vor sind wir in Deutschland weit davon entfernt, den Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes umgesetzt zu haben.
In der taz vom 24./25.2. berichtet ihr zum Beispiel über #MeToo und die Berlinale. Dabei fällt auch der Satz: „Sprache ist wichtiger als zuvor.“ Stimmt!
Und deshalb möchte ich euch auf eine sprachliche Verharmlosung von sexualisierter Gewalt in der gleichen Zeitung, wenige Seiten später, hinweisen.
Unter der Überschrift „Sexskandale …“ berichtet ihr über Fälle von sexualisierter Gewalt durch UN-Mitarbeiter gegen Kolleginnen. Hier geht es also nicht etwa um freiwillige Affären oder Orgien unter Gleichgesinnten, sondern um sexualisierte Belästigung und Gewalt.
Dem wird der Begriff „Sexskandale“ aber nicht gerecht, da er suggeriert, hier gehe es um Sex und nicht etwa um Gewalt.
Maren Kolshorn, Kassel
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