piwik no script img

brief des tages

Kretschmanns Kapitalismus – ein Naturphänomen?

„Wenn es eine konservative Revolution gibt, dann bei uns“, taz vom 17. / 18. 2. 18Herr K., seines Zeichens Ministerpräsident, begegnete wieder einmal Herrn U. Die angekündigten „grünen Antworten“ bleiben jedoch aus, und das liegt an den blinden Flecken des Herrn K.:

Stabilität geht vor, (sozialökologische) Transformation kommt nicht vor. Der zivilisierte Umgang laufe wegen Menschen, die sich wie im Kindergarten benehmen, aus dem Ruder, nicht etwa wegen radikaler Deregulierung der „Märkte“ oder krimineller Machenschaften von Konzernen. Die zielführenden Werte seien Verlässlichkeit, Vertrauen und Vertragstreue, ja, Frieden wird nachgeliefert, aber von Gemeinwohl, Gemeingütern und Solidarität kein Wort. Sehr „individualistisch“, wie Unfried früher einmal geschrieben hat. Da der Kapitalismus nahezu ubiquitär ist, wie kann dann der neue Weg zwischen ihm und dem Kommunismus entlanggehen? Die Antwort des Herrn K.: Grünes Alleinstellungsmerkmal sei „Natur als Politik“. Da wundert man sich nicht mehr, dass Gesellschaft und Ökonomie wohl als nicht gestaltbare Naturgesetze verstanden werden. Rainer Nolte, Bad Boll

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen