bremen heute : Schlafstadt mit klarer Struktur
Die „Großsiedlung Blockdiek“ feiert ihren 40sten Geburtstag
taz: Was ist das Schönste an Blockdiek?
Walter Seitz, seit 23 Jahren Vorsitzender der Interessengemeinschaft Blockdiek: Die sinnvolle Gliederung der Bebauung: ein Hochhaus in der Mitte – jeder weiß, wo der Mittelpunkt von Blockdiek ist. Gleichzeitig ist die Bebauung nicht so gewaltig. Man kann von jedem Punkt an den Rand des Stadtteils kucken. Nicht so wie in der Vahr, wo man sich fragt: „Wo komm’ ich hier schnell wieder raus?“
Ist Blockdiek eine Schlafstadt?
Das ist hier das alte Konzept: eine Trennung zwischen Wohnen und Arbeiten. Wir sind ja kein Mischgebiet. Da ist dann die Neigung da, auch abends keine kulturellen Angebote mehr wahrzunehmen.
Vor sechs Jahren begann ein „Nachbesserungskonzept“ für den Ortsteil. Mit welchem Ziel?
Mehr für Kinder und Jugendliche zu tun, Bildungsmöglichkeiten für Benachteiligte und Randgruppen der Bevölkerung schaffen. Stadtteilmanagement eben. Einmal im Monat gibt es ’ne Bewohnerversammlung.
Und hat es geholfen?
Ja. Aber die Bevölkerungsstruktur wandelt sich. Bei der Sanierung von Tenever haben sich viele, deren Wohnungen „rückgebaut“ wurden, entschieden, nach Blockdiek zu ziehen. Die Sozialindikatoren hier sind dadurch nicht nach oben gegangen. Aber das soll nicht grob klingen. Hier sind alle willkommen.
Was ist Ihr Wunsch für die nächsten 40 Jahre?
Ein dauerhaft wirksames Stadtteilmanagement für ganz Osterholz, inklusive Blockdiek. Sonst schlafen die begonnenen Projekte ein. Interview: sim