bremen heute : Von 6.05 Uhr bis 18.00 Uhr
Die Hausmeister der Bremer Schulen debattieren über Arbeitszeiten und Schließsysteme
taz: Wann beginnt Ihr Arbeitstag, normalerweise?
Marion Gühler, Hausmeisterin an der Grundschule Fährer Flur: Um 6.05 Uhr: Aufschließen, Lüften, Kontrollgang.
Und wann hören Sie auf?
Laut Arbeitsvertrag um 18 Uhr.
Das macht 50,5 Stunden die Woche!
Ja, da sind Bereitschaftszeiten mit drin. Die allermeisten Kollegen haben noch einen Zusatzarbeitsvertrag, von 18-22 Uhr, und ein Teil arbeitet auch an Wochenenden. Das können schon mal zwei volle Tage sein.
Geht das?
Nicht mehr. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs sind nur noch 48 Wochenstunden erlaubt, einschließlich Bereitschaft.
Was heißt das?
Dass bei uns dann um 20 Uhr Schluss wäre. Eventuell könnte man danach noch so eine Art Notdienst anbieten. Das zählt dann nicht mehr zur Arbeitszeit. Erst mal sollen wir alle Änderungskündigungen bekommen.
Was sagen die HausmeisterInnen zu dem Urteil?
Wir sind gerne bereit, auch mehr zu arbeiten als 38,5 Stunden – aber wir möchten diese 9,5 Mehrstunden bezahlt haben.
Was sagt der Bildungssenator dazu?
Der möchte am liebsten alles so behalten wie es ist. Also Schlussrundgang um 22 Uhr. Aber er hat kein Geld.
Könnten Schließanlagen helfen?
In Hamburg gibt es eine Schule, wo das erprobt wird. Da läuft das totale Chaos. Die ganze Geschichte lässt sich nur lösen über mehr Personal. Oder die Übungsleiter müssten selbst abschließen, abends. Aber die sind alles andere als begeistert. Interview: sim