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betr.: Larissa Lissjutkina

Larissa Lissjutkina bezeichnet sich selbst als Kind des Krieges. Im März 1945 geboren, wurde sie von ihrer Großmutter - den Vater lernte sie nie kennen - in dem kleinen Städtchen Kropotkin im Süden Rußlands großgezogen. In Moskau studierte sie zunächst an der Geschichtsfakultät der Lomonossow-Universität. Bei Quellenstudien zu ihrer Diplomarbeit über die Krise der Weimarer Republik erlebte sie eine „persönliche und weltanschauliche Krise“: Die Quellen offenbarten Fakten und Zusammenhänge, die nicht der offiziellen sowjetischen Version über die Rolle der Kommunisten in jener Zeit entsprachen.

Larissa Lissjutkina wechselte an die Philosophische Fakultät und promovierte dort 1970 auf Anregung ihres wissenschaftlichen Betreuers über die Religionssoziologie Max Webers. Derzeit beteiligt sie sich an einem dreiteiligen Filmprojekt des österreichischen Filmemachers Hugo Portisch. Im Rahmen dieser Serie sollen erstmals sowjetische Film beziehungsweise Fernsehdokumente aus den dreißiger Jahren wieder gezeigt werden: Angeklagte, die vor der Kamera Geständnisse ablegen und sich selbst denunzieren.

Das folgende Gespräch entstand Anfang Mai in Bonn, am Rande einer deutsch-sowjetischen Fachtagung der Friedrich-Ebert -Stiftung: Frauen in der Sowjetunion im Zeitalter der Perestroika.

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