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betr.: Harun Farocki

Harun Farockis Leben-BRD war schon auf der Berlinale zu sehen, nun ist der Film in den Kinos angelaufen. In unserer Berlinale-Kritik hieß es dazu: „Farockis Film führt in Simulationsräume, fern der Realität und doch so nah. In schneller Folge öffnet sich die exotische Welt der Trainingsfirmen, Selbsthilfegruppen und Gesellschaftsschulungen. Bilder stehen nebeneinander: Im Hebammenkurs hebelt eine Lernwillige ein fahles Plastikbaby in die Welt. Eine Stripteasetänzerin probt vor Kamera und Choreograph, ihren Rock im Takt zu lüpfen. Belaubte Soldaten spielen Krieg und nebeln auf einer blumigen Wiese Panzer ein. Dynamische Krawattenträger üben, durch geschicktes Fragen Versicherungen an den Mann zu bringen... Leben-BRD ist wie ein Puzzle aus unterschiedlich geformten Sujets. Das entstehende Bild ist erschrecken vertraut. Im Konglomerat der exotischen Ausschnitte spiegelt sich hemmungslos der Alltag.“ (Michaela Lechner)

Harun Farocki: Leben-BRD. BRD 1990, 83 Min.

Foto: Filmverleih

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