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berliner szenenHasenheide hat sich fein gemacht

Zugtickets und Übernachtungen mussten wir wegen Corona stornieren. An ihrem Geburtstag, dem ersten Tag nach der Quarantäne, hatte sie sich Schnee gewünscht, und das zumindest klappte ganz gut. Pünktlich in der Nacht davor schneite es in Berlin.

Als wir uns in der Hasenheide treffen, ist alles weiß, als hätte jemand den Park bereits für das Feiern dekoriert. Auf einer Bank machen wir uns breit: Tischdecke, kleine Sektflaschen, Obst, eine selbst gemachte Tortilla und einen kleinen Kuchen mit Kerzen. Rosinenschnecken aus der französischen Bäckerei, Partyhüte und Girlande sind auch dabei. Alle Spaziergänger*innen, die an uns vorbeikommen, wünschen uns guten Appetit, rufen „Prost!“ oder lächeln uns an.

Sie macht die Geschenke auf, und ich fotografiere sie aus der Ferne, ihre roten Wangen sieht man kaum. Neben uns spielt eine Gruppe Mädchen, sie versuchen Schneeflocken mit dem Mund zu fangen. Als uns kalt wird, machen wir Musik an und tanzen (Cumbia, Techno, Pop, alles möglich) auf dem rutschigen Boden. Als meine Hände eingefroren sind, gehen wir ins Café um die Ecke und bestellen heiße Schokolade. Später ziehen wir in die Rollberg-Kinos mit Popcorn und noch zwei Flaschen Sekt. Wir fotografieren uns vor dem glitzernden Vorhang, und das macht das Pärchen ebenso, das hinter uns als einzige Zu­schaue­r*in­nen sitzen. Auf dem Weg nach Hause stoppen wir im Container-Späti in der Kindl-Brauerei, kaufen Glühwein und trinken ihn mit fremden Menschen an der Feuertonne.

Bei ihr zu Hause warten schon andere Freundinnen mit Blumen und Snacks in der Küche. Wir backen Pizza und tanzen zu Schallplatten bis in die Nacht hinein. Der Tag war voller besonderer Momente, als wären wir doch auf der Reise gewesen.

Luciana Ferrando

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