berliner szenen: Richtig eng mit Barack Obama
Meine Kinder und ich suchen seit letzter Woche persönliche Beweise für das Kleine-Welt-Phänomen. Diese soziologische Besonderheit besagt eigentlich bloß, dass die Welt eben klein ist oder, etwas umständlicher, dass jeder Mensch auf der Welt mit einem anderen über eine kurze Kette persönlicher Beziehungen verbunden ist. Die Kette beläuft sich meist auf 5,5 Personen, wie die Studie von Stanley Milgram nachwies. „Durch wen könnten wir mit Snoop Dog verbunden sein?“, überlegt mein Sohn, und meine Tochter meint: „Nehmen wir lieber Obama. Ist gefühlt noch absurder.“ Seit Tagen überlegen wir also erfolglos, wie wir mit Barack Obama verbunden sein könnten.
Heute Morgen schickt mir ein Freund ein Foto, auf dem man sieht, wie Nancy Pelosi das Trump Impeachment unterzeichnet. Dazu schreibt er: „Did you know, that I went to school with Nancy Pelosi's nephew?“
Das ist er, denke ich. Unser erster Beweis dafür, dass wir um ein paar Ecken mit Obama bekannt sind.
Als ich am Nachmittag mit einer Freundin telefoniere, fällt der Name eines gemeinsamen Bekannten. Plötzlich erinnere ich mich, dass dieser vor ein paar Jahren auf einer Party erwähnte, er sei sehr entfernt mit Ursula von der Leyen verwandt und treffe diese schon mal auf großen Familienfesten. Vor meinem inneren Auge taucht ein Bild von Merkel und von der Leyen auf und direkt danach eins von Merkel und Obama.
„Großartig, das ist der zweite Beweis“, sage ich zu meinen Kindern beim Abendessen. Meinem Sohn fällt auf, dass wir in beiden Fällen nur durch vier andere Menschen verbunden sind. „Sind also richtig eng mit Obama“, findet er.
Wir haben uns daraufhin jetzt den Papst vorgenommen und nehmen sachdienliche Hinweise gern entgegen. Isobel Markus
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen