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berliner szenenEs gibt also noch Hoffnung

Als ich meinen Arbeitsplatz, ein Freizeit- und Familienzentrum, an einem Samstag privat besuche, begrüßt mich eine Kollegin, die ich kaum kenne, mit dem Namen meiner Büro-Nebensitzerin und den Worten: „Letzte Woche war deine Freundin, die Doktorin, da.“ Ich bin verwirrt: „Eine Doktorin?“

Wegen des falschen Vornamens nehme ich an, dass die Kollegin mich einfach verwechselt. Aber die Kollegin insistiert: „Na, die Doktorinnenfreundin, die du geschickt hast.“

Man sieht mir meine Verwirrung anscheinend an, denn die Kollegin wiederholt: „Du hast Ihr die Veranstaltung empfohlen, und sie ist mit ganz vielen Kindern gekommen.“ Da fällt bei mir der Groschen: Sie meint eine befreundete Mutter, die Medizin studiert hat, aber in der Forschung arbeitet, weshalb ich sie nicht als „Doktorin“ bezeichnen würde. Die war in der Tat in der Vorwoche da.

„Wir haben uns sehr nett unterhalten, und sie hat mir alles über Corona erzählt“, schwärmt die Kollegin und endet mit der Bitte: „Grüße sie bitte von mir und sag noch mal danke“. Ich frage mich kurz, was die Kollegin Neues über Corona gelernt haben kann, dass sie sich so bedankt. Dann zieht mich meine Tochter weiter.

Als ich am Wochenende darauf bei „der Doktorin“ bin, fällt mir das Gespräch wieder ein. Ich richte der „Doktorin“ Dank und Grüße aus.

Sie lächelt: „Ja, das war interessant. Deine Kollegin meinte, dass sie den Lockdown falsch fand, da es bei ihr in Brandenburg so gut wie keine Fälle gegeben habe. Als sie anschließend noch etwas über gelenkte Medien und falsche Panikmache gesagt hat, was sich für mich anhörte, als wolle sie zu einer Demo gehen, habe ich ihr einen kleinen Vortrag über Corona gehalten. Und sie hat zugehört und auch Fragen gestellt. Schön, dass sie so offen war für das, was ich ihr erklärt habe.“ Eva-Lena Lörzer

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