berliner szene: Salmonella oranienburg
das böse aus b.
Erst die Aldi-Schokolade, dann auch noch Merci – Salmonellenangriff aus Deutschlands Supermarktregalen. Dabei sollen Salmonellen doch eigentlich nur im Sommer und dann auch nur in Eiern, Geflügel und – dem ohnehin superekligen – Softeis vorkommen. Hm! Merci verschenke ich ja immer gern zu Weihnachten und am letzten Schultag meiner Kinder an die Lehrerinnen. Die können sie dann gleich zu den anderen fünf Packungen legen oder sie am Wochenende ihrer Mutter mitbringen.
In Oranienburg, wo ich seit ein paar Jahren lebe, wird dieses Geschenk nun leider obsolet. Man würde einen üblen Scherz vermuten. Denn die derzeitige Salmonellenplage ist der „Salmonella oranienburg“ zu verdanken. Die heißt so, weil sie hier 1929 erstmals isoliert wurde – in einem Kinderheim. Das Bakterium gilt als extrem selten und widerstandsfähig. Man könnte meinen, dieser Stadt entspringt nichts als das Böse. Nun auch noch Salmonellen! Die Lokalzeitung machte aus „Salmonella oranienburg“ gleich den Aufmacher. Das Thema war dermaßen heiß, dass das „2.Obi-Turnier von Forst Borgsdorf“ zum Aufsetzer degradiert wurde. Die US-Gesundheitsbehörde berichtet gar von Salmonellenbefall von Pfeffer! Allerdings in den 80er-Jahren in Norwegen: So global agiert Oranienburg! Dieses Schwurbel vegetiert offenbar unter unwirtlichsten Bedingungen weiter und greift dann auch noch seine Befreier an. Parallelen zum schönen Brandenburg sollte an dieser Stelle jeder, basierend auf eigenen Erfahrungen, selbst ziehen.ANJA MAIER
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