■ beiseite: Theatertreffen
Deutsches Theater, 15. Reihe oder auf der Couch in der 1.? Das Theatertreffen, das vom 3. bis zum 20. Mai nun schon zum 33. Mal stattfindet, wird diesmal zum Teil auch im Fernsehen gezeigt. 3Sat will mehrere Vorstellungen aufzeichnen oder sogar direkt übertragen. Insgesamt 32 Vorstellungen werden an 18 Tagen in sechs Spielstätten gegeben. Eingeladen wurden: Shakespeares „Sommernachtstraum“ vom Düsseldorfer Schauspielhaus (Regie: Karin Beier), Tschechows „Kirschgarten“ vom Akademietheater Wien (Regie: Peter Zadek), Brechts „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ vom Berliner Ensemble (Regie: Heiner Müller), „Wahlverwandtschaften“ nach Goethe vom Theater Neumarkt Zürich (Regie: Stefan Bachmann), „Blunt oder Der Gast“ von Karl Philipp Moritz vom Staatstheater Stuttgart (Regie: Elmar Goerden), „Baumeister Solness“ von Henrik Ibsen vom Nationaltheater Mannheim (Regie: Gerhard Willert) und „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ von Bertolt Brecht vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg (Regie: Frank Castorf), „Der große Knall“ von Arthur Miller vom Schauspiel Bonn (Regie: David Mouchtar-Samorai), „Stunde Null“ vom Schauspielhaus Hamburg (Gesamtkomposition: Christoph Marthaler) und „Der Streit“ von Marivaux vom Thalia Theater Hamburg (Regie: Sven-Eric Bechtolf).
In einer Sondervorstellung wird Peter Brook mit einer Hamlet-Paraphrase „die Bilanz seines Schaffens ziehen“, kündigte Theatertreffenleiter Torsten Maß an. Und Heiner Müller wird postum der Theaterpreis verliehen. Getroffen wurde die Auswahl von einer auf fünf Kritiker verkleinerten Jury, die zunächst drei Jahre lang amtieren wird: Gerhard Jörder, Dieter Kranz, Sigrid Löffler, Michael Merschmeier und Andreas Müry.
Bei einer Pressekonferenz sprach Merschmeier gestern von einigen „überraschenden Regiehandschriften“ und äußerte die Vermutung, daß „vielleicht der lange geforderte Generationswechsel am Regiepult langsam zum Tragen kommt“. Auf die Frage, ob im Osten Deutschlands diesmal keine „bemerkenswerten Inszenierungen“ zu entdecken gewesen seien, sagte er, daß unter den 30 in die engere Wahl gekommenen Aufführungen durchaus auch einige aus Ostdeutschland gewesen seien. Die Jury müsse sich aber von „falschem Quotendenken“ freimachen. „Irgendwann muß das aufhören, daß man unabhängig von der Qualität einer Inszenierung Quoten für die ehemalige DDR einführt.“ Der Vorverkauf beginnt am 20. April.
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