■ beiseite: Kein Optimist
Kurz nach seinem 95. Geburtstag starb in Berlin der Altmeister der Dresdner Malerschule, Theodor Rosenhauer. Wie seine Familie gestern mitteilte, ist der Künstler nach einem längeren Krankenhausaufenthalt bereits am 14. Juni gestorben. 1991 hatte er die Malerei endgültig aufgegeben und war zum Sohn nach Berlin gezogen. Die Lieblingsmotive des gebürtigen Dresdners, den „keine der Kunstströmungen dieses Jahrhunderts erreichte“ (dpa), waren Landschaften, Reise-Impressionen und Stilleben. Noch mit über 80 Jahren war Rosenhauer zum Malen nach Kreta und in die Toskana gefahren. Den Einzelgänger und Naturnarren brachten die Nationalsozialisten um eine Professur an der Dresdner Kunstakademie. Die DDR gewährte ihm erst mit 67 Jahren die erste Einzelausstellung: Dem „Bewahrer der Schönheit einfacher Dinge“ war in den 50er Jahren der Stempel „mangelhafter Optimismus“ aufgedrückt worden. Der Maler, der 1973 den DDR-Nationalpreis erhielt, war nach der deutschen Wiedervereinigung von der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg zum Ehrenmitglied gewählt worden.
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