■ beiseite: Häuser bauen
Rund 450 Skizzen, Zeichnungen, Pläne und Fotografien aus dem Nachlaß des Architekten Bruno Taut (1880–1938) sind der Akademie der Künste Berlin- Brandenburg als Dauerleihgabe übergeben worden. Die Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gehag konnte die Sammlung von Tamara Taut, der Witwe des 1995 verstorbenen Sohns des Architekten, Heinrich Taut, erwerben. Bruno Taut, der als herausragender Vertreter des neuen Bauens gilt, engagierte sich in den 20er Jahren vor allem für den gemeinnützigen Wohnungsbau. Er entwarf unter anderem die Siedlungen Onkel Toms Hütte in Zehlendorf, die Hufeisensiedlung in Britz und die Wohnstadt Carl Legien in Prenzlauer Berg mit insgesamt mehr als 10.000 Wohnungen. Der linke Idealist und Pazifist verlor mit Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 seine Stellung an der Technischen Hochschule und wurde aus der Akademie der Künste ausgeschlossen. Er emigrierte zunächst nach Japan, später in die Türkei, wo er 1938 starb. Die Sammlung umfaßt vor allem frühe Arbeiten aus der Zeit bis 1914. Dazu gehören ein Modell des expressionistischen Glasbaukastens (1920/21) sowie eine Entwurfszeichnung für das Grabmal des „Sturm“-Dichters Hermann Essig. Zu den übergebenen Stücken zählen auch 50 Aquarelle, Zeichnungen und ein Skizzenbuch Max Tauts (1884–1967). Der jüngere Bruder Tauts war nach der Wiedergründung der Akademie der Künste im Westteil Berlins der erste Direktor der Abteilung Baukunst. Teile der Nachlässe sind bis heute in einer kleinen Ausstellung in der Akademie zu sehen.
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