piwik no script img

■ beiseiteExil-Kunst

Die Neue Nationalgalerie zeigt ab heute die Ausstellung „Exil – Flucht und Emigration europäischer Künstler 1933-1945“ mit 130 Meisterwerken und 300 historischen Dokumenten. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Los Angeles County Museum of Art und dem Musee Beaux-Arts de Montreal, wo sie bereits zu sehen war. Zu den 23 Künstlern, deren Werk und Biographie dargestellt wird, gehören die Maler Oskar Kokoschka, Max Beckmann, George Grosz, Max Ernst, Wassily Kandinsky, Salvadore Dali, Marc Chagall und Andre Masson. Beleuchtet werden vor allem Reaktionen der Künstler auf ihr verändertes Umfeld, die konkrete Auseinandersetzung mit den Vorgängen im „Dritten Reich“ und die Situation im jeweiligen Gastland. Viele der Dokumente, Briefe, Fotografien und Filme wurden noch nie in Deutschland gezeigt. Für die amerikanische Ausstellungsmacherin Stephanie Barron hat das Exil-Projekt, über das sie seit Anfang der 80er Jahre arbeitete, auch einen aktuellen Aspekt. „Man kann heute keine Zeitung zur Hand nehmen, ohne mit Vertreibung, Emigration und Flucht sowie Unterdrückung von Minderheiten konfrontiert zu werden“, sagte sie am Mittwoch. Die Ausstellung appelliere an mehr „Toleranzverständnis“. Als Orte des europäischen Exils spielen besonders Prag, Amsterdam, London und Paris eine Rolle. In Amerika faßten die Exilanten vor allem in New York und Kalifornien Fuß. Aus eigenen Beständen ergänzte die Nationalgalerie die Schau um Werke von 18 deutschen Künstlern, die die „stille Emigration“ gewählt hatten und in Nazi-Deutschland trotz Ausstellungsverboten und Reprassalien geblieben waren, darunter Ernst Barlach, Otto Dix, Ernst Wilhelm Nay und Käthe Kollwitz. Die Ausstellung wird bis zum 4. Januar gezeigt. Eine ausführliche Besprechung folgt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen