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■ beiseiteSchaubühne 2000

So, nu isses vertraglich fixiert, und das Theater kabelt die dürren Worte: „Die Choreographin Sasha Waltz und der Regisseur Thomas Ostermeier bilden zusammen mit den Dramaturgen Jens Hillje (Schauspiel) und Jochen Sandig (Tanz) ab dem Jahr 2000 die künstlerische Leitung der Schaubühne. Die Verträge haben eine Laufzeit von fünf Jahren.“

Was das bedeutet, wird sich mit Beginn der Arbeit zeigen. Anzunehmen ist erstens: Alltagsrealität wird in den Luxusliner am Lehniner Platz einbrechen und sich thematisch auf der Bühne breitmachen. Zweitens: Es wird nicht die Alltagsrealität derjenigen sein, die sich nach den momentanen Preisen die Tickets dort leisten können. Drittens: Mit ihren erzählerischen Ästhetiken werden Ostermeier und Waltz ein Publikum der Besserverdienenden dennoch zufriedenstellen und vielleicht sogar ein paar Schritte weiterführen können. Viertens: Auch wenn sie ihre bisherige Kundschaft halten kann, wird sich die Schaubühne nicht länger als Publikumsvitrine gefallen, sondern ihr Ambiente etwas jemütlicher machen. Fünftens: Mit Jochen Sandig im Haus wird die Schaubühne bei gleichem künstlerischem Etat dreimal soviel produzieren wie jetzt. (peko)

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