■ beiseite: Stern gestorben
Die Autorin und Übersetzerin Jeanne Stern ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Sie starb bereits am 29. Dezember in einem Berliner Krankenhaus. Die gebürtige Französin gehörte zu den Weggefährtinnen der Schriftstellerin Anna Seghers, wie es in einer am Mittwoch in der Zeitung Neues Deutschland veröffentlichten Todesanzeige der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz heißt. Stern, bis ins hohe Alter aktiv, war Mitbegründerin der Seghers-Gesellschaft und deren Ehrenmitglied. Jeanne Stern und ihr Mann, der Kommunist Kurt Stern, den sie in Berlin kennengelernt und geheiratet hatte, verfaßten gemeinsam Drehbücher, veröffentlichten Reportagen über Vietnam und schrieben ein Buch über Paris. Mit Hitlers Machtantritt 1933 flüchteten beide nach Frankreich. Zusammen kämpften sie im Spanischen Bürgerkrieg gegen Franco in den Internationalen Brigaden. Endpunkt der Emigrationsjahre war Mexiko. Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Ehepaar im Glauben an ein „besseres Deutschland“ nach Ost-Berlin zurückgekehrt. Schon in Paris und später in Mexiko gab es Begegnungen mit Anna Seghers und ihrer Familie. Als Übersetzerin hatte Stern nicht nur deren Romane, sondern auch Werke von Bertolt Brecht und Egon Erwin Kisch ins Französische übertragen.
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