■ beiseite: Vietnam – Kosovo
Auch dem Haus der Kulturen der Welt macht der Krieg im Kosovo Probleme. Zur Eröffnung von „Gap Viet Nam“ am Sonntag um 16 Uhr wurde Ludger Volmer aus dem Auswärtigen Amt eingeladen. Doch bei der gestrigen Pressekonferenz kam das nicht gut an. Ein Kollege beschwerte sich über Volmers Auftritt – war nicht Vietnam als erster Staat nach dem Zweiten Weltkrieg ohne UN-Mandat von den US-Truppen angegriffen worden? Deshalb könne es nicht sein, daß ein Befürworter der Kosovo-Politik eine Vietnam-Ausstellung eröffnet. Doch Michael Thoss vom HdKdW konterte: Natürlich seien kulturelle Diskurse nicht vor den politischen Wirklichkeiten gefeit. Aber mit der Ausstellung wolle man gerade zeigen, wie das politische Debakel „in Vietnam auf die Kunst zurückgewirkt hat“ – und damit könne man Zeichen für den aktuellen Konflikt setzen. Das spricht für die klare Haltung des Hauses der Kulturen der Welt und gegen eine bereitwillige Verdrängung des Problems.
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