■ beiseite: Neue Pläne
Christoph Schlingensief will die letzten sieben Tage dieses Jahrhunderts in Namibia zubringen. Wie er am Dienstag vor Journalisten in Berlin ankündigte, will er mit seiner Truppe in das afrikanische Land reisen, um dort als Weiterführung seines Wagner-Projekts „die Wüste mit Wagner zu beschallen“.
Zuvor lädt Schlingensief zu einer „Erlebnisreise“ ins brandenburgische Massow ein. Mit siebzig Personen an Bord soll am Freitag (21.15 Uhr) ein Bus den ehemaligen Standort der Nationalen Volksarmee (NVA) ansteuern. Vor Ort werde es eine Nachtwanderung entlang dem ehemaligen Todesstreifen und die Errichtung „des ersten privaten Flüchtlingslagers der Armee im Schatten (AIS)“ geben.
Für August kündigte der Theatermann eine viereinhalbstündige Fernsehsendung von Interviews an, die Alexander Kluge mit ihm geführt habe. Danach solle es im Herbst „Antifriedenstage“ und bis 11. November eine „Lagertournee“ durch Deutschland mit Stationen in Theatern und Kultursälen geben. Schlingensief stellte auch sein Hörspiel „Lager ohne Grenzen“ vor, das der WDR am Mittwoch sendet.
Schlingensief verteidigte seine umstrittenen zwei Reisen nach Makedonien. „Man hat das Recht, sich eigene Bilder zu machen.“ Wut und die Einsicht, daß sofortiges Handeln erforderlich ist, stellten sich leider erst ein, wenn man das Flüchtlingselend gesehen habe. „Es hat mich geil gemacht, da runterzufahren, und geil, dort zu sein.“
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