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Archiv-Artikel

bankenkrise Staatsbanker wie die Privaten

Es hätte so ein schönes Jahr werden können für die Banker von der HSH Nordbank. An die Börse wollten sie ihr Kreditinstitut bringen und so mächtig frisches Kapital reinholen. Sogar die Namensrechte am HSV-Stadion kauften sie, um den Börsengang zu bewerben. Zuerst musste der Staat Kapital nachschießen und die Bank finanziert damit Sozialpläne für die entlassenen Mitarbeiter. Ganz wie es in der Branche üblich ist: Für die Managementfehler büßen die kleinen Angestellten. Schönheitsfehler: Die HSH Nordbank ist immer noch staatlich kontrolliert.

KOMMENTAR VON JAN KAHLCKE

Es sind also Steuermittel, die zur Arbeitsplatzvernichtung aufgewendet werden: Hamburg und Schleswig-Holstein halten über die Hälfte der Anteile, der halbstaatliche Sparkassen- und Giroverband weitere. Das müsste genügen, um derart rüde Geschäftspraktiken zu verhindern. Und auch die Spekulationsgeschäfte, die in die Krise geführt haben.

Was hat eine auf Schiffsfinanzierungen spezialisierte deutsche Staatsbank auf dem volatilen US-Immobilienmarkt zu suchen? Wozu braucht der Staat so ein Institut?

Nachdem der Karren vor die Wand gefahren ist, haben sich die Banker weise auf ihr Kerngeschäft besonnen. Die staatlichen Anteilseigner können sich derweil überlegen, ob sie die Bank völlig privatisieren. Dann kann sie auch mit ihren Mitarbeitern machen, was sie will.