ausbrecher (7):
Wolfgang und Constanze waren ein Paar. Ich musste aufpassen, dass Wolfgang nicht ärgerlich wurde, wenn ich Constanze allein ablichtete, und er bestieg sie auch sogleich, um zu zeigen, wer der Gatte ist. Leider musste er kurz nach unserem Shooting eingeschläfert werden, da er wegen Überzüchtung nicht mehr laufen und atmen konnte.
Wolfgang und Constanze wurden aus der Massentierhaltung herausgekauft. Puten wie sie bekommt man nicht oft zu Gesicht, denn sie werden in Hallen gehalten und leben nur etwa vierzig Wochen lang. Sie sehen zwar ein bisschen wie Aliens aus, doch in Wahrheit sind sie sehr neugierig und suchen die Gesellschaft von Menschen, wie Fotograf Nikita Teryoshin bei seinem Besuch im österreichischen Hof Sonnenwende feststellte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen