arbeitsämter: es geht noch immer etwas langsamer:
Jubel breitete sich gestern in den Arbeitsämtern der Republik aus. Arbeitslose und Sachbearbeiter lagen sich freudestrahlend in den Armen. Endlich gibt es eine Lösung für die Probleme der in letzter Zeit viel gescholtenen Behörde. Und die kommt – wie sollte es anders sein – aus dem vorbildlichen Indien. Ein Inder hat 34 Jahre nach seiner Bewerbung um eine Stelle eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen. Der inzwischen 52-Jährige habe sich 1968 als Teenager bei einem Arbeitsamt in Westbengalen um einen Posten bei der Regierung beworben, erklärte der heutige Großvater am Mittwoch. Trotz des langen Wartens lehnte er nun ab – er sei inzwischen zu alt. Er hoffe jedoch, dass sein Sohn mehr Glück habe: Dieser habe sich vor vier Jahren beim Arbeitsamt beworben, bislang jedoch noch keine Einladung zum Gespräch bekommen. Die Nürnberger Bundesanstalt für Arbeit erklärte gestern in einer ersten Stellungnahme, sie wolle dem indischen Vorbild nacheifern und bald eine ähnliche Generationen übergreifende Vermittlungsqualität anstreben.
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