airbus : Wahrheit in Scheiben
Bei Lichte betrachtet ist es nichts als die Wahrheit. Die Senatsdrucksache zur abermaligen Verlängerung der Airbus-Piste hat nur einen kleinen Nachteil: Sie wird verantwortet von denselben, die jahrelang das Gegenteil behauptet haben. Aus Arglist oder aus Dummheit. Aber wer wollte sich erdreisten, Hamburgs Wirtschaftsbehörde der Inkompetenz zu zeihen?
Kommentarvon SVEN-MICHAEL VEIT
Nein, sie wussten, was sie tun, sie wissen es noch immer, und sie tun es mit Vorsatz. Die Zerstörung des Dorfes Neuenfelde samt seiner Obstplantagen, Arbeitsplätze und Kulturgüter sowie zweier Naturschutzgebiete ist seit Jahren beabsichtigt. Ausmaß, Kosten und Folgen jedoch wurden verschwiegen, vom rot-grünen Senat seinerzeit ebenso wie von Schwarz-Schill. Gelogen haben sie beide.
Das Für und Wider von Airbus-plus, diese höchst spezielle Form der steuersubventionierten Standortpolitik, ist in Hamburg ausführlichst erörtert worden. Dennoch misstrauen die Befürworter ihren eigenen Argumenten so sehr, dass sie lieber vertuschten als offen legten. In der Hoffnung, dass Widerstand in Scheiben leichter zu beseitigen ist. Und das regelmäßige Drauflegen von Scheinen nicht mehr so auffällt.
Da macht es auch nichts mehr, dass das Steuersäckel alles andere als prall gefüllt ist. Richtig Geld ausgeben will gelernt sein: Start-Guthaben für Airbus, für die Massen leere Kassen und volle Klassen.
Vermutlich geht dieses Kalkül sogar auf. Volksverdummung ist es gleichwohl.