■ Ausweisungen aus der Türkei: ai: Flüchtlinge nicht in Türkei schicken
Bonn/London (AFP) – Die Türkei weist nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) Flüchtlinge und Asylbewerber in ihre Herkunftsländer aus, obgleich ihnen dort schwere Menschenrechtsverletzungen drohen.
Hunderte Iraker, Iraner und Tunesier seien in jüngster Zeit trotz drohender Menschenrechtsverletzungen in ihre Heimat abgeschoben worden, heißt es in einer ai-Erklärung, die heute veröffentlicht werden soll. Die meisten von ihnen seien Kurden, teilte ein Sprecher ergänzend mit. Damit verstoße die Regierung in Ankara gegen internationale Vereinbarungen, wonach niemand in ein Land zurückkehren muß, in dem ihm Haft, Folter oder die Todesstrafe drohen.
Amnesty forderte die türkische Regierung auf, ihren internationalen Verpflichtungen nachzukommen, faire Asylverfahren zu garantieren und keine Menschen mehr in Staaten auszuweisen, in denen sie bedroht sind. An die Regierungen aller anderen Staaten appellierte die Menschenrechtsorganisation, keine nichteuropäischen Asylbewerber in die Türkei zurückzuschicken, da diese dort nicht ausreichend geschützt seien. Außerdem hätten sie dort zunehmend unter Mißhandlungen und Schikanen durch die türkische Polizei und Behörden zu leiden.
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