affären-casting (5): anwalt kubicki als er selbst : Der Teflon-Mann
Regisseur Dieter Wedel will die VW-Affäre verfilmen. Dabei sind die Hauptrollen noch nicht besetzt. Die taz nord macht Vorschläge
Die Anwälte in der VW-Affäre sind auch eine Geschichte für sich. Klaus Volkert, der Betriebsratschef, dessen brasilianische Geliebte von VW gesponsort wurde, lässt sich von Peter-Michael Distel vertreten, dem ehemaligen DDR-Innenminister, der über die so genannte „Putzfrauen-Affäre“ stolperte, bei der es freilich nicht um Sex ging, sondern bloß um Schwarzarbeit.
Den Vogel abgeschossen aber hat Klaus-Joachim Gebauer, der Vermittler, der den Betriebsräten die „Weiber“ (VW-Jargon) besorgen musste. Gebauer hat den Anwalt der Anwälte gewählt: Wolfgang Kubicki, in Personalunion Anwalt und Fraktionschef der FDP in Schleswig-Holstein. Für seinen Mandanten, der im Zuge der Affäre von VW entlassen worden war, versuchte Kubicki eine ordentliche Kündigung plus Abfindung zu erreichen – bisher erfolglos. Kubicki will bis vors Bundesarbeitsgericht gehen.
Wer könnte einen wie Wolfgang Kubicki spielen? In der Politik ist er der Teflon-Mann, dem schlechte Wahlergebnisse und Skandale nie länger anhaften. Kubicki ist smart, am ehesten könnte man ihn vielleicht mit Jan Josef Liefers (Gerichtsmediziner im Münster-Tatort) besetzen, der dafür dann allerdings doch zu sehr menschliche Schwächen zeigt.
Sich selbst hat Kubicki einmal die Ausstrahlung eines „Kühlschranks“ bescheinigt, und in dieser Beziehung würde als Besetzung Udo Kier nahe liegen, im deutschen Film der Bösewicht vom Dienst. Allerdings ist Kubicki ja auch sehr fürsorglich in der Betreuung seiner Mandanten, selbst beim Auftritt Gebauers in der Johannes B. Kerner Show war er dabei.
Nein, man muss dem Unausweichlichen ins Auge sehen: die Rolle von Kubicki lässt sich nicht besetzen. Kubicki muss sich selber spielen. WIE