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Archiv-Artikel

Zwischenruf „Learning Europe“ am Thalia

Von PS

Ungelöste Aufgabe Europa: Als kraftvoll kontrastierende Melange aus Slapstick-, Video- und Tanzszenen haben Regisseure aus Litauen, Slowenien, der Slowakischen Republik, Luxemburg und Deutschland Armin Petras‘ 19-szeniges Stück Learning Europe gestaltet, das – gefördert unter anderem mit EU-Geldern – am Freitag am Thalia in der Gaußstraße uraufgeführt wurde. Fast archaisch wirkende Trauer prallte auf tänzelnde Freestyle-Moderation, Totenklagen auf seichte Eurochanson-Wettbewerbe, stark gestische Formalismen auf intellektuell-ironisches Sprechtheater. Und obwohl fast alle Zwei-Personen-Ensembles in starker Selbstbezogenheit verhaftet blieben, fanden sich – etwa in den litauischen Darbietungen – auch zarte Andeutungen von Selbstironie. Und zum Schluss gar begannen die Gruppen in ihren eigenen Geschichten innezuhalten und verhalten aufeinander Bezug zu nehmen. Der Hauch einer Vision dessen, welches Lernpotenzial in der – in diesem Tempo von den meisten Bevölkerungen ungewollten – neuen Gemeinschaft liegen könnte. PS

Eine ausführliche Rezension folgt morgen auf „Kultur Nord“.