■ MediaBazaar: Zweimal Storno, bitte
In der Regel weiß man auf dem „MediaBazaar“, was ver- und gekauft wurde – wenn auch meist nicht, zu welchem Preis (und manchmal auch nicht so genau, an wen). Heute aber geht alles drunter und drüber. Dachten wir doch, der südafrikanische Medienzar Johann Rupert, alter Kumpel von Kirch und Berlusconi, sei längst Teilhaber bei Kirchs DSF geworden, nachdem die Mehrheit der Medienanstalten das genehmigt hatte. Jetzt erfahren wir aus dem Branchenblatt text-intern, daß Herr Rupert (nicht zu verwechseln mit Rupert Murdoch!) dankend verzichtet hat. Begründung ist, diplomatisch-gestelzt, das „regulatorische Umfeld“ – sprich das Tauziehen vor zahlreichen Gerichten um die Gültigkeit der Lizenz. Auch eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts steht noch aus. Das war Herrn Rupert zu wenig „Investitions- und Planungssicherheit“.
Weniger freiwillig ist der gerade gemeldete Verkauf des Minianteils von Burda an RTL (2 Prozent) gestoppt worden. Großgesellschafter CLT ließ Großgesellschafter Ufa-Bertelsmann den Ankauf per einstweiliger Verfügung vorerst untersagen. Angeblich hat die CLT ein Vorkaufsrecht. Das läßt sich aber nicht so leicht überprüfen – die Gesellschafterverträge sind schließlich geheim.
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