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Zweifel am Sensenmann: Geschnitten tot oder mausetot?

Foto: Nahtodfoto: ap

Wie tot ist tot? Dieser überlebenswichtigen Frage geht ab morgen eine thanatös besetzte Ausstellung im quicklebendigen Kasseler Museum für Sepulkralkultur nach. Unter dem Titel „Vita Dubia – Über die Ungewissheit des Todes und die Angst, lebendig begraben zu werden“ ist alles am Start, was im 18. Jahrhundert, als die Naturwissenschaften mit ihren Erkenntnissen anfingen, die Kirchen infrage zu stellen, aufgeboten wurde, um sicherzustellen, dass Gevatter Tod auch wirklich am Werke war. Unter anderem zu sehen sind Rettungssärge mit Außenweltkontakt, Herzstichmesser und leckere Klistiere, mit denen Scheintote wieder zum Leben erweckt werden sollten. Wir hier im herbstlichen und morbid düsteren Wahrheit-Kontor haben uns nach der Lektüre des Ausstellungstextes erst mal in den Arm gezwickt und dann ausgiebig in der Nase gepopelt, um festzustellen, dass wir auch knapp nach Redaktionsschluss mit diesen Zeilen noch am Leben sind. Nein, wir sind nicht mausetot, verblichen, entseelt oder bereits abgekratzt. Wir gehen dann nur bald heim, ein leckeres Feierabendbier zischen.

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