: Zwei Tote zum Ende des Ramadan
■ Zahlreiche Verletzte bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee / Ausgangssperre über zwei Flüchtlingslager verhängt
Jerusalem (afp) - Zwei Palästinenser wurden am Montag in den von Israel besetzten Gebieten erschossen, als es nach den Gebeten am Id el Fitr, dem Fest zum Abschluß des Fastenmonats Ramadan, zu spontanen Demonstrationen kam. Zehn weitere Palästinenser seien außerdem verletzt worden, hieß es in Palästinenserkreisen. Dem Vernehmen nach wurde der 17jährige Dschihad el Abssi am Morgen von israelischen Soldaten im Flüchtlingslager Dschabalia im besetzten Gaza–Streifen erschossen. Der Jugendliche sei tödlich in die Brust getroffen worden, als es bei einem organisierten Marsch zum Friedhof des Lagers zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit dem israelischen Militär gekommen sei. Der Tod wurde von einem Armeesprecher bestätigt. Unterdessen wurde der 15jährige Alaeddine Mohammad Saleh bei einer Protestkundgebung im Dorf Ismut östlich von Nablus im Westjordanland von israelischen Soldaten erschossen. Bei Demonstrationen, die am Ausgang der Moschee in Dschabalia spontan organisiert wurden, seien ferner vier Palästinenser durch Schüsse verletzt worden, hieß es von palästinensischer Seite. Daraufhin verhängte die israelische Armee nach eigenen Angaben eine Ausgangssperre über das Lager. Wie das israelische Militär mitteilte, wurde die Ausgangssperre auch über das Lager Nusseirat verhängt, wo es ebenfalls zu gewalttätigen Zwischenfällen gekommen war. Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten wurden außerdem aus Gaza und mehreren Orten im besetzten Westjordanland gemeldet. Im Dorf Idna bei Hebron seien drei Demonstranten von Israelis angeschossen worden, war aus Palästinenserkreisen zu erfahren. Zwei weitere seien in Ismut bei Nablus und ein dritter in Qualqilia im Norden des Westjordanlandes verletzt worden. Ein Militärsprecher teilte mit, in Nablus und den angrenzenden Lagern sowie in Dheischeh nahe Bethlehem sei die Ausgangsperre weiterhin in Kraft.
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