piwik no script img

Zwangskollektivierung à la CDU?Noch kein Kruzifix im Container

betr.: Leitkultur

Kompliment! CDU/CSU gelingt es immer wieder, den „zerstreuten Öffentlichkeiten“ kaum Zeit zur Reflexion zu geben, sondern sie ständig im Erregungszustand zu halten und zu zwangskollektivieren. Kohl, Daum, DFB, war da was Grundsätzliches über unsere „Leid“-werte zum Nachdenken dran? Bloß weg damit. [...]

ERICH-GÜNTER KERSCHKE, Köln

Endlich ist es so weit. Die CDU startet ganz neu durch. Der Spendensumpf gerät in Vergessenheit und die jungen Wilden erobern die Berliner Republik.

Endlich wird wieder Politik gemacht, die auf Volksnähe hoffen lässt. Forsch widmet sich Friedrich Merz den sensiblen Themen dieser Zeit und diskutiert sich mutig um Kopf und Kragen. Angela Merkel meistert gekonnt ihre zwiespältige Position zwischen der neuen Rechten und der dafür noch nicht ganz bereiten Publicity. Hier genau springt nun Meyer zur Hilfe, der dafür zuständig ist, das Ganze ein wenig aggressiv aufzupeppen.

Angefangen hat das übrigens alles mit der SPD. Die hat die CDU nicht nur von ihrem politischen Mandat verdrängt, sondern gleichzeitig auch noch hinterhältig aus der politischen Heimat vertrieben. Das konnte sich die CDU natürlich nicht gefallen lassen, und da hat sie sich gedacht: Wir verbieten jetzt einfach die NPD, machen ein bisschen rechte Politik und erschließen uns so ganz neue Wählerkreise. Mit Leitkultur und Kampagnen kämpft die CDU für die Salonfähigkeit ihrer zukünftigen Politik des Vergessens und Vergebens.

Damit begründet sich das C in der CDU dann ganz neu und innovativ. Endlich wird man erkennen, das Arbeitsmarktpolitik im direkten Zusammenhang mit der Einwanderung stehen darf; und das nicht nur im Wahlkampf.

Übrigens steht deutsche Leitkultur für politisches Interesse und Wachsamkeit. Scharf richtet sich der Blick auf die Benzinpreise und bitter schmeckt der Dax, wenn die Post ihre Briefe nicht pünktlich austrägt. Bestürzung macht sich breit darüber, dass noch kein Kruzifix im Container hängt; und ein bisschen entsetzt sind wir schon noch, wenn ein Ausländer am helllichten Tage verprügelt wird; aber warum lief der da auch lang?

BJÖRN KLEIN, Hamburg

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen