: Zwangsausgesiedelte gründen Verband
Berlin (afp) - Ein „Bund der in der DDR Zwangsausgesiedelten“ ist am Samstag in Erfurt gegründet worden. Die Organisation will die Interessen derjenigen Bürger vertreten, die zwangsweise ihre Wohnorte in den Grenzgebieten zur BRD verlassen mußten. Nach Angaben der Präsidentin des Bundes, Ilona Rothe, waren von den Umsiedlungen in den Jahren 1952 und im Oktober 1961 ( Aktion Kornblume) rund 10.000 Menschen betroffen, die von den Behörden als politisch unzuverlässig eingestuft worden waren. Der Bund setzt sich für die Rechte der Betroffenen und eine angemessene Wiedergutmachung oder eine Rückgabe verlorenen Eigentums. Außerdem wurde in einem Schreiben an Ministerpräsident Lothar de Maiziere die Abberufung von Justizminister Kurt Wünsche und Innenminister Peter-Michael Diestel verlangt, weil sie die Opfer der Zwangsumsiedlungen mißachteten und die Verantwortlichen schützten.
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