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Zusammenstöße bei Papstbesuch

■ Solidarnosc–Demonstration in Krakau von der Polizei aufgelöst / Festnahmen in Danzig

Krakau (dpa/afp) - Am Rande des Papstbesuches in Polen kam es am Mittwoch abend zu Zusammenstößen mit der Polizei. Augenzeugen berichten, daß die Polizei Tränengas und Schlagstöcke gegen eine Gruppe von Menschen einsetzte, die nach der Messe des Papstes Transparente der verbotenen Gewerkschaft „Solidarnosc“ trugen. Die amtliche Nachrichtenagentur PAP berichtete, eine Gruppe von etwa 2.000 Menschen habe sich „aggressiv“ verhalten. Obwohl kirchliche Ordner und Priester versucht hätten, sie zu „beruhigen“, hätten diese die Polizei zum Eingreifen provozieren wollen. Am Abend hatte Papst Paul II die polnische Jugend bei einem Gespräch „zur Eroberung der Freiheit“ aufgefordert „die man nicht besitzen könne, aber ständig erobern“ müsse. Seine Bemerkung an die Jugendlichen, Erzbischof Srancisek Macharski habe ihn gebeten, „keine Unruhe in Krakau zu stiften“ stieß offensichtlich auf taube Ohren. Während seiner Messe stocherte der Papst auch in alten Grenzwunden: Er sprach sein Bedauern daüber aus, nicht mit den Litauern - Litauen gehört jetzt zur Sowjetunion - in ihrer Sprache und auf ihrem Boden, zu den 600–Jahr–Feiern des Katholizismus, beten zu dürfen. Vor Eintreffen des Papstes in Danzig wurden acht Angehörige der demokratischen Opposition verhaftet. Dort bezog sich der Papst in seiner Predigt positiv auf die Gewerkschaft „Solidarnosc“.

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