■ Zur Person: Perschau in Berufung
Die Magdeburger Gehälteraffäre von 1993 wird die Justiz weiter beschäftigen. Die vier darin verwickelten ehemaligen Spitzenpolitiker Sachsen-Anhalts, darunter Bremens Wirtschaftssenator Hartmut Perschau, haben Berufung gegen das Urteil des Magdeburger Verwaltungsgerichtes vom November 1995 eingelegt. Darin waren sie verpflichtet worden, insgesamt 700.000 Mark aus ihren damaligen Minister-Gehältern an das Land zurückzahlen.
Ohne gesetzliche Grundlage hatten sie von 1991 bis 1993 eine besondere Zulage als Import-Politiker aus dem Westen bekommen. Bei Perschau machte dies knapp 100.000 Mark aus.
Nach der Gerichtsentscheidung hatte Perschau im vergangenen November gegenüber der taz erklärt, das Urteil sei für ihn „schwer nachvollziehbar“. Die West-Zulage sei ihm schließlich persönlich von Ministerpräsident Münch vor seiner Wahl zum Minister in Magdeburg zugesagt worden. Perschau wörtlich: „Es geht mir dabei nicht ums Geld, es geht um den Grundsatz. Ase
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