piwik no script img

■ Zur PersonJubiläum für Robin Hood

Für die einen ist er der Rächer der Enterbten, der Robin Hood der kleinen Beschäftigungsträger und Initiativen. Für die anderen ein lästiger – weil hochqualifizierter und ausdauernder – Quälgeist: Paul Martin Schröder, der Statistik- und Zahlen-Papst der arbeitsmarktpolitischen Szene, unbeirrbar auf der Seite der Arbeitslosen, insbesondere der Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Seit heute exakt zehn Jahren analysiert er beim Förderwerk e.V. Arbeitslosenzahlen, Arbeitsmarktindikatoren, Landeshaushalte und Bundesstatistiken, und das mit Akribie, Detailversessenheit und gesundem Menschenverstand seiner eigenen „Branche“ gegenüber.

Kein Haushaltstrick ist vor ihm sicher, keine noch so verschleierte Bilanz bleibt ihm ein Rätsel – was Wunder, daß in so mancher Verwaltung, namentlich beim Arbeitssenator, immer mal wieder das Ende seiner Karriere herbeigesehnt wird.

Aber, viel Feind, viel Ehr: Unbestritten, und das quer zu politischen Neigungen, sind inzwischen Qualifikation, Unbestechlichkeit und Konsequenz des ungewöhnlichen Jubilars. Seine dazugehörende scharfe Zunge und Feder ist allerdings für einige immer noch gewöhnungsbedürftig. Zehn Dienstjahre in der ABM-Landschaft bei ein- und dem selben Träger, das allein ist schon einen Glückwunsch wert. Bleibt zu hoffen, daß Bremen soviel Verstand hat, diesen Unbequemen auch weiterhin zu erhalten!

Katja Barloschky

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen